Richard-Müller-Schule zeigt Haltung für Toleranz und Vielfalt
MdB Michael Brand Gast am Tag gegen Rassismus
Gemeinsames Lernen in einer von Toleranz und Offenheit geprägten Atmosphäre ist in der Richard-Müller-Schule gelebte Realität. Als „Schule ohne Rassismus. Schule mit Courage“ fühlt sich die Schulgemeinde den Werten gegenseitiger Wertschätzung, Akzeptanz und Vielfalt verpflichtet. Unter dem Motto „Menschenrechte für alle“ waren am Tag gegen Rassismus am 6. Februar alle Schülerinnen und Schüler aufgerufen, sich aktiv und produktiv mit der Bedeutung der Menschenrechte auseinanderzusetzen und dabei auch die eigene Haltung kritisch zu reflektieren.
Den Startschuss lieferte eine Schulradioansprache des Schulleiters, Jörg Demuth, in der dieser das Selbstverständnis der Schule zum Anlass nahm, die gesamte Schulfamilie zu ermuntern sich auch weiterhin so achtsam, motiviert und engagiert mit Ideen, Courage und Leidenschaft für die Einhaltung und Wahrung der Menschenrechte in der Schule einzusetzen.
Am diesjährigen Aktionstag gegen Rassismus brachten sich einmal mehr auch namhafte Gäste und Institutionen der Region ein, die das Thema aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchteten. So traf MdB Michael Brand als ausgewiesener Experte und leidenschaftlicher Kämpfer für die Wahrung der Menschenrechte mit ca. 100 Schülerinnen und Schülern verschiedener Schulformen zusammen, um über Erfahrungen aus seinem jahrzehntelangen Engagement zu berichten. In einer von Marcus Ramisch moderierten Gesprächsrunde, die durch Gunter Geiger, Direktor der Katholischen Akademie des Bistums Fulda, treffend ergänzt wurde, entspann sich ein lebhafter und intensiver Austausch mit den jungen Menschen unter anderem darüber, wie eine wertegeleitete Außen- und Wirtschaftspolitik heute aussehen könne. Herr Brand rief die Schülerinnen und Schüler konkret dazu auf, nicht gleichgültig zu sein, sondern etwas zu tun. „Engagiert Euch am besten mit Freunden“. Die Arbeit in gemeinnützigen Vereinen, wie etwa im Sportverein oder der freiwilligen Feuerwehr tragen wesentlich dazu bei. Dort erlebe man Freude und Sinn in dem, was man tut. Schulleiter Jörg Demuth, Harald Persch vom Staatlichen Schulamt und Rolf Pauthner, Koordinator des Tages gegen Rassismus an der Richard-Müller-Schule, zeigten sich beeindruckt ob der anregenden und tiefgehenden Wortbeiträge der jungen Heranwachsenden.
Wie abwechslungsreich das Spektrum an Angeboten in diesem Jahr ausfiel, verdeutlicht ein exemplarischer Blick auf weitere Programmpunkte, die den über 70 Klassen an diesem Dienstag zur Einwahl zur Verfügung standen: Etwa der von Frau Dr. Bartsch (Volksbund deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V.) durchgeführte Workshop „Menschenrechte im Krieg“, im Zuge dessen erstmals auch die gleichnamige Ausstellung des Volksbunds an der Schule präsentiert werden konnte. Unter dem Titel „verehrt – verfolgt – vergessen“ lud Wolfgang Hengstler von der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Fulda zu einem vertiefenden Rundgang durch eine Ausstellung des großen FC Bayern München, der sich darin der eigenen Vergangenheit im Dritten Reich stellt und das Schicksal ehemaliger jüdischer Mitglieder in den Blickpunkt rückt. Zum Thema Antisemitismus bot auch Schulamtsdirektor a. D. Dr. Michael Imhof als äußerst profunder Kenner der lokalen jüdischen Geschichte eine Veranstaltung an, die den Blick auf die Vergangenheit des Judentums in Fulda richtete. Frau Gebala von der Katholischen Akademie des Bistums Fulda näherte sich in einem Escape-Game mit dem Titel „Let’s Escape Hate“ mit 60 Schülerinnen und Schülern auf sehr spielerisch-aktivierende Weise dem Thema Extremismus. Schließlich ermöglichte der von Jan Antoni geleitete Workshop der Point Alpha Stiftung zwei Gruppen ein intensives Zeitzeugengespräch zum Thema „Suggestion der Freiheit in der DDR“.
Aber auch im parallellaufenden Unterricht integrierten die Lehrerinnen und Lehrer das Motto des Tages in geeigneter Form, um mit ihren Schülerinnen und Schülern ins Gespräch zu kommen. In der Pausenhalle lud eine Aktion dazu ein, Kleider und Sachartikel für die Ukraine zu spenden und die Schülervertretung der RiMS gestaltete zwei Leinwände, auf denen sich jeder mit einem persönlichen Betrag zur Bedeutung der Menschenrechte verewigen konnte.
Ein tolles digitales Statement gegen jegliche Art der Diskriminierung, für Toleranz, demokratisches Miteinander und Vielfalt, bei dem neben der Schulleitung um Jörg Demuth viele Lehrkräfte und noch mehr Schülerinnen und Schüler zu Wort kommen, postete die Schule auf ihrem Instagram-Profil.
Angesichts der wachsenden globalen Herausforderungen und gegenwärtigen Spannungen vielerorts, so das einhellige Fazit der Beteiligten, war dies ein ebenso gelungener wie wichtiger Aktionstag!