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"Fallstudien: Metamorphosen, Grenzüberschreitungen"

„Fallstudien: Metamorphosen, Grenz-überschreitungen" – Präsentationen des Deutsch-Literaturkurses während der Aktionswoche zum Schulwettbewerb „Trialog der Kulturen"

Ein Bericht von Helga Korodi

Was sagen Mensch, Natur und Kreatur über die seelischen Abgründe des Baumeisters Manole? Autorenteams und Einzeltalente haben den Figuren des Essays „Mehadia" von Otto Alscher Stimmen verliehen. Sensibel und kreativ reden sie dem Baumeister Manole ins Gewissen, doch er hört nicht. Auch Frau Manole verschließt sich, in einer von Männern dominierten Welt, vor den Warnungen der Viper, der Wölfe und der Stimme des Sturms. Fallstudien ermitteln, wie der Architekt wiederholt denselben Denkfehler in der Interpretation seiner Vision macht und sich vom Dilettanten zum Schwerstverbrecher wandelt. 

Während der Aktionswoche vom 5. - 8. Februar 2013 präsentieren die Deutsch-Literaturkurse Fallstudien zum Thema „Metamorphosen, Grenzüberschreitungen". Die 12. Klasse stellt im Rahmen der großen Festveranstaltung das Ergebnis der Projektarbeiten vor und blendet einen Auszug aus den Hörspielen ein. Der Podcast „Anela und Mustafa erzählen Manole von Abraham und Ibrahim", unter Anleitung von Frau Dörr in der Medienwerkstatt des offenen Kanals in Fulda geschnitten, spricht das Verbot des Menschenopfers im Judentum, Christentum und Islam aus. „Den können wir nicht erlösen", urteilt die 13. Klasse, denn heute könnte ein Handeln gegen die Nächstenliebe das Ende der Schöpfung bedeuten. Unnatürliche Metamorphosen haben am 6. August 1945 "Dachziegel zum Kochen und menschliche Leiber zum Verdampfen gebracht", so Michael Hampe. In: „Tunguska oder das Ende der Natur", Hanser Verlag, 2011. Manole neidet Faust den Himmel, doch Mephisto nimmt ihn mit. In einem Streitgespräch mit Goethes Faust kann er sich nicht überzeugend verteidigen. Im Nichts oder in der Hölle ist er in der Gesellschaft des Janusgesichts eines Nazi-Schergen, der seinen Nachkommen die Lebensfreude genommen hat. "Mein Vater ist seit dreißig Jahren tot, und ich mache mir immer noch Sorgen um sein Leben.", so Herta Müller, In: „Immer derselbe Schnee und immer derselbe Onkel", Hanser Verlag, 2011. Eine besondere Premiere hatte am Donnerstag Valentin Kossenkos picture animation story, geschrieben aufgrund eines fiktiven Testberichts über ein moralisches Computerspiel. Der Spieler steht vor ethischen Entscheidungen in Grenz-situationen. Gewinner ist jener, der den Hilferuf des anderen wahrnimmt und seinen knappen Proviant teilt. Seine Eigen-komposition "The Mistake" begleitete musikalisch das Metamorphose-Thema. 

„Three Acts and Thousand Years Later": Frauen sind selbst verantwortlich geworden. Coras Gegengedicht „Hab Streit mit meiner Alde" bietet ein heiteres Denouément. Wir treffen auch Manole mit einem gewandelten Bewusstsein an. Die 12. Klasse führt ein Interview mit Manole im „Knast". 

Frau Wolfschlag wird weitere gelungene Beiträge zum „Trialog der Kulturen" aus dem literarischen Workshop posten. Für Freitag gab sie uns folgende Nachricht mit: Übrigens: die „Trialog der Kulturen"- Facebook-Seite hat „Manoles Gewissen biss zu" gepostet. Auf unserer Homepage finden Sie die bisher aufgenommenen >> Podcasts. 

Wir sind auch auf der Mediathek Hessen vertreten: „Trialog der Kulturen" im Radio? Noch nie gehört? Na dann habt ihr hier und jetzt die Gelegenheit: "Manoles Gewissen biss zu" - ein Hörspiel der Deutsch-Literatur-Klasse (BG 12) der Richard-Müller Schule in Fulda.

Viel Spaß beim Zuhören!>> Podcasts.