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Wer war Richard Müller

Richard Müller war der Sohn von Burkard und Anna Müller, geb. Dippel.

Vater Burkard gründete 1847 die Schuhstoff-Fabrik (in der Löherstraße)in Fulda, die er später um eine Leinweberei erweiterte. Er eröffnete Zweigbetriebe in Thüringen und schuf enorme Reichtümer. Seine Tätigkeiten trugen ihm den Titel "Kommerzienrath" ein. Seine Söhne Richard und Carl unterstützten ihn in seinen vielfältigen unternehmerischen Aktivitäten.

1881 starb Burkard Müller. Im gleichen Jahr ging die von Richard und Carl gegründete Filzfabrik (in der Frankfurter Straße) in Betrieb. Diese wurde 1890 in eine AG umgewandelt.

Richard Müller war berühmt für seine Sparsamkeit und eigentlich kein 'recht-schaffener" Kaufmann im Sinne seines Vaters. Er verteilte sein großes Erbe, verkaufte die Filzfabrik und erwarb für das freigewor-dene Kapital Land und Häuser. Einen großen Teil gab er für wohltätige Zwecke aus; so gründete er z.B. 1904 das Altenheim "Josefsheim".

Richard Müller- mehr als 'irgendein Fuldaer Kaufmann'!

Die eigentlichen Verdienste von Richard Müller liegen auf einem anderen Gebiet: Er war ein brillanter Geisteswissenschaftler und erfolgreich auf (finanz-) politischer Ebene tätig.

Richard Müller, Mitglied der Zentrumspartei; wurde 1894 nach Berlin in den Reichstag abgeordnet. Aufgrund seines scharfen Verstandes und seiner mathematisch - analytischen Fähigkeiten bestimmte Richard Müller bis 1919 die finanzpolitischen Entscheidungen der Zentrumspartei im Reichstag.

Er veröffentlichte finanzpolitische Analysen des Kaiserreichs, in denen er die verfehlte Militär- und Rüstungspolitik offen legte, die deutsche Kolonialpolitik kritisierte und bewies, dass die deutschen Arbeiter und Bürger nahezu die .gesamte Steuerlast zu tragen hatten.

1919 legte Richard Müller sein Reichstagsmandat nieder und zog sich nach Fulda zurück, wo er 1931 verstarb.