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„Kann ein einzelner etwas bewirken?“

Feierliche Verabschiedung der FOS Wirtschaft und Verwaltung der Richard-Müller-Schule 

Eine Ausbildung zum Kaufmann und zur Kauffrau in der Industrie, im Groß- und Außenhandel, ein Studium der Wirtschaftspsychologie oder Marketing, aber auch der Literaturwissenschaften, Dienst bei Bundeswehr und Polizei und das Handwerk - das Fachhochschulzeugnis Fachrichtung Wirtschaft und Verwaltung, das 185 Schülerinnen und Schüler am 15. und 16. Juni bei der feierlichen Verabschiedung in der Aula der Richard-Müller-Schule überreicht bekommen haben, öffnet ihnen die Tür zu ihrer beruflichen Zukunft.

Gemeinsam mit ihren Eltern, Geschwistern und Freunden warfen die erfolgreichen Absolventen der FOS einen Blick zurück auf die gemeinsame Klassenfahrt an den Gardasee, bevor Studiendirektorin Ute Wieters alle Anwesenden herzlich begrüßte. Ihre Glückwünsche galten vor allen den zu verabschiedenden Schülerinnen und Schülern, aber auch den Eltern, welchen sie besonders für das in die Schule und Lehrerschaft gesetzte Vertrauen dankte. In ihrer Ansprache bestärkte Ute Wieters die Jugendlichen darin, ihre erworbenen Fähigkeiten zur (Selbst-)Reflexion einzusetzen und Entscheidungen stets mit dem Herzen und dem Verstand zu treffen. Ausgehend von der Frage, ob denn ein einzelner etwas bewirken könne, verdeutlichte Wieters ihnen, dass sie immer daran denken sollen, dass aktive Entscheidungen Kreise zögen, wie ein Stein, der ins Wasser falle. Mit diesem Bild appellierte sie gleichsam dafür, die Konsequenzen des eigenen Handelns nicht zu unterschätzen oder abzuwerten. Auch das Handeln eines einzelnen sei ein wichtiger Bestandteil des Miteinanders, ob im Bereich der Umwelt und des Naturschutzes, der Politik oder des friedlichen Aufeinander Zugehens.

„Seien Sie sich bewusst, dass Sie Einfluss haben. Und gehen Sie in hinaus in die Welt außerhalb der Schule und nutzen Sie ihr Potential, tun Sie etwas, reflektieren Sie sich und Ihre Einstellungen und tauschen Sie Meinungen friedlich aus“, so riet Wieters den Ehemaligen weiter.

Diesen Gedanken schloss sich Oberstudiendirektorin Claudia Hümmler-Hille in ihrer Rede an. Sie zitierte den Philosophen Herbert Spencher mit den Worten: „Der eigentliche Zweck des Lernens ist nicht das Wissen, sondern das Handeln.“ Sie verdeutlichte eindringlich, dass Wissen und Information nicht gleichzusetzten seien und dass es die Aufgabe der nun gut ausgebildeten jungen Menschen sei, sich bei ihrer Meinungsbildung stets auf verlässliche Quellen zu stützen, um der Manipulation durch gezielte Fehlinformation oder Ideologien zu entgehen. Hümmler-Hille ermunterte die jungen Menschen, darüber nachzudenken, ob die „Entscheidungen, die wir täglich treffen, treffen müssen, und die oft von hoher Relevanz für unser Leben sind, auch begründet sind. Sind sie ausgewogen?“ Sie verwies diesbezüglich auf das neue Leitbild der Richard-Müller-Schule, bei welchem insbesondere der Respekt vor den anvertrauten Schülerinnen und Schülern und die gegenseitige Wertschätzung innerhalb der Schulgemeinde eine zentrale Rolle spielen. Das Zertifikat „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“, das die Schule seit 2016 aktiv lebt, ist ein Teil des offenen, kompetenzorientierten Gesamtkonzepts.

Die Direktorin gab den ehemaligen Schülerinnen und Schülern drei Gesetze zum Umgang mit Informationen und medialer bzw. digitaler Verbreitung, formuliert von Pörksen, Professor für Medienwissenschaften in Tübingen, mit auf den Weg: „Erstens: Information ist schnell, Wahrheit braucht Zeit. Zweitens: Immer mehr Information erhöht die Chance der Desinformation und drittens: Jedes Extremereignis wird sofort instrumentalisiert.“ Vor diesem Hintergrund ermunterte Hümmler-Hille die Abgänger dazu, Entscheidungen so zu treffen, dass man sagen kann: „Ich habe mich informiert und habe zu diesem Zeitpunkt das Beste für mich und meine Lieben im Sinn gehabt.“ Dass sie dazu in der Lage seien, hätten sie durch das Bestehen der Fachoberschulprüfung bewiesen.

Die 185 Schülerinnen und Schüler, die die Fachoberschule nun erfolgreich beendet haben, durften dann ihre Abschlusszeugnisse und die Glückwüsche ihrer Klassenlehrer und Klassenlehrerinnen entgegennehmen. Traditionell wurden diejenigen Schüler und Schülerinnen geehrt, die eine sehr gute Durchschnittsnote erzielt haben: Jeremy Steven Zorbach, Johannes Hack, Lina Keßler, Kai Krieglstein, Jan Möller, Julian Dietrich, Marius Knacker, Fabian Pestarino, Dilara Dugan und Anna-Linda Vogt.

Stimmungsvoll untermalt wurde die Veranstaltung von Lilli (Klavier und Gesang) und Thorsten Schuhmacher (Gitarre), die die Zuhörer mit feierlichen und nachdenklichen Stücken begeisterten. Der anschließende Umtrunk gab den Absolventinnen und Absolventen der FOS, ihren Eltern und Freunden und den Lehrern die Möglichkeit, sich auszutauschen und gebührend zu feiern.