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Die Katze in der römischen Ruine / etwinning Literaturprojekt im Fach Deutsch Literatur

Collage in Einzelansicht

>>weitere Informationen auf TwinSpace:  http://new-twinspace.etwinning.net/web/p82516

Im Schuljahr 2012/13 wurde das kulturelle Erbe der drei abrahamischen Religionen in Europa mit Engagement, Diskussionsbereitschaft und Veranstaltungen an der Richard-Müller-Schule, im Rahmen des „Trialogs der Kulturen" angetreten. Dabei haben sich die im Wettbewerb erhobenen Standards für das trialogische Lernen als „das tragende Gerüst für die Entwicklung der Schülerinnen und Schüler" (trialogischer Bildungsstandard) erwiesen. Auch im Feld der künstlerischen Lernformen, im Fach Deutsch-Literatur setzten wir neue Akzente.
Das Projekt „Die Katze in der römischen Ruine" geht der Frage nach, ob die Natur eine Einheit sei und inwiefern unnatürliches menschliches Wirken diese Einheit gefährde. Inspiriert aus dem Unterricht sowie aus dem breiten Angebot schulischer Veranstaltungen entdecken wir Ideen und Verknüpfungsvarianten, die sich zu einem Gesamtwerk mit Motiven aus Judentum, Christentum und Islam entwickeln.

 
Der Projekttitel ist eine Metapher für die Stimmen der Natur, die der Hybris des Menschen wiederholt entgegen wirken. In der römischen Ruine, so wie sie Otto Alscher im Essay „Mehadia" beschreibt, stecken die Fallen der menschlichen Herrsch- und Ruhmsucht, vor denen die Lebewesen des Umfelds warnen. Es sind die Kreaturen, auf die Rainer Maria Rilkes Zeilen aus der „Achten Elegie" zutreffen: „Mit allen Augen sieht die Kreatur / das Offene, nur unsre Augen sind / wie umgekehrt und ganz um sie gestellt / als Fallen, rings um ihren freien Ausgang".

Die Katze versinnbildlicht die Kreatur, die den Menschen begleitet, wie E.T.A. Hofmanns Kater Murr (fächerübergreifend: Romantik, 12 Klasse, Texte, Themen und Strukturen, 2009, S. 327) oder wie Herta Müllers allegorische Katze, die auf den Wettlauf zwischen Leben und Tod verweist, ein Wettlauf, der sich in einer Diktatur zu einem grausamen Ringen gewandelt hat. (fächerübergreifend: Sprache-Denken-Wirklichkeit, 13. Klasse, TTS, 481-492).

Die einzelnen Medienprodukte greifen die sprachlichen Bilder der Ausschreibung zum „8. Schulenwettbewerb zu europäischer Identität und kulturellem Pluralismus" in der Technik der Collage als Impulse auf, wobei die „Metamorphosen des Realen und die Realität der Wiederholung sowie die mythischen Metamorphosen von Menschen in belebte oder unbelebte Formen" (Ursula Reber, In: Tierverwandlungen, S. 283) den roten Faden bilden. „Langsam laufen die Turbinen im Innern des Staudamms an, für den ein ganzes Tal geflutet wird". Mit der Donauinsel Ada-Kaleh versinkt auch eine Gedenktafel mit den Versen: „Gott beschütze ihn vor allem Übel, / Denn Gutes hat er in der Welt vollbracht. Dessen man heute gedenkt. Mahmud Khan, 1739'". Wir gedenken mit der rhetorischen Frage „Was hast Du Gutes in der Welt getan?"

„Konzentriert entnimmt der Mediziner den Zellkern aus der befruchteten Eizelle" ist der Impuls zur Idee des verlorenen Mutterinstinkts, auch wenn sich Gretchen warnend als innere natürliche Stimme für das Leben eines unerwünschten Kindes einsetzt.
„Dicht gedrängt stehen die Kälber in der großen Halle des Schlachthofs"; Über unser Verhältnis zu „Bruder Tier" geben Besuche in einer Synagoge und Moschee Aufschluss, sowie die philosophischen Betrachtungen zu dessen industrieller Verarbeitung in Michael Hampes „Tunguska oder das Ende der Natur".

Im etwinning Forum und im Schulradio multiplizieren die Kursteilnehmer den Appell des Leitartikels der „Zeit" gegen die Vermessenheit des Klonens in: „Frankensteins Traum wird wahr" (16. Mai 2013). Weitere internationale Medienbeiträge bearbeiten die Etwinning-Partnerschüler aus Rumänien, Roman und visualisieren diese in Clusters auf Englisch im Twinspace.

Diese wissenschaftlich-technische Möglichkeit richtet sich gegen die Würde des Menschen und die der Kreatur, im Sinne der abrahamischen Religionen: eine verbotene Erkenntnis.

 


 

Philosophie auf Pfoten und in italienischen Lederschuhen

 

Wir haben uns in unserem Lehrstück mit dem Thema „Metamorphosen - Grenzüberschreitungen" beschäftigt. Verschiedene Aspekte zeigen auf, wie zum Beispiel Menschen Tiere ausbeuten und welche Rolle Erziehung und Religion dabei spielen. Außerdem haben wir uns mit dem Thema Klonen beschäftigt, was in unserer heutigen Gesellschaft immer mehr an Bedeutung gewinnt. Ist es moralisch vertretbar, dass genetisch gleiche Lebewesen entstehen? Auch hierbei bezogen wir uns auf die Religion und ihre Standpunkte. Das Buch „Lebensansichten des Katers Murr" von E.T.A Hoffmann bietet hier einige nützliche Textstellen, auf die wir in unserem Lehrstück aufbauen und diese weiter ausführen. Auch ein Ausschnitt aus Michael Hampes Buch „Tunguska oder das Ende der Natur" war eine brauchbare Quelle, mit der wir gut arbeiten konnten.

Hauptakteure in unserem Lehrstück sind Manfred Mensch und ein Kater namens Murr. Beide philosophieren über die gleichen Themen, haben aber unterschiedliche Ansichten was daher zu verschiedenen Resultaten führt.
Manfred ist unsicher. Mal überzeugt von der Richtigkeit des menschlichen Handelns, kommt er genauso schnell ins Schwanken und fragt sich, was denn nun richtig sei und ob die jetzige Lebensweise der Menschen überhaupt mit der Moral und Werten wie Verantwortungsbewusstsein, Würde, Hilfsbereitschaft oder Toleranz vereinbar sei.
Kater Murr spricht davon, dass die Menschen mächtige und intelligente Geschöpfe sind und dies auch durchaus zeigen, in dem sie Tiere töten ohne darüber nachzudenken oder auch Tiere wie Rinder oder Schweine in Massen produzieren lassen, nur um ihren eigenen Bedarf befriedigen zu können. Er stellt fest, dass der Mensch kaum Respekt vor einem Tier hat und es nur zu seinem eigenen Nutzen benötigt. Dies ist in seinen Augen ein unwürdiges Verhalten, da schließlich alle nur Bewohner dieser Erde sind und keiner das Recht hat über ein anderes Lebewesen zu entscheiden und regieren.

Wir wollen in unserem Lehrstück auf die ungleiche Behandlung von eigentlich gleichartigen Lebewesen aufmerksam machen. Es soll einen jeden zum Denken anregen und ihn in seinem Handeln womöglich sogar bewusster und verantwortungsvoller werden lassen.

Franziska Lutz, Giannina Gräf, Anja Dolheimer, Vanessa Johnson

 

Blog - Erfahren Tiere Wertschätzung?

 

Die Fallstudie „Erfahren Tiere Wertschätzung?" basiert auf dem Buch "Die Lebensansichten des Kater Murr" von E.T.A Hoffmann und geht um die Wertschätzung und die unterschiedlichen Sichtweisen auf Katzen.

Kater Murr wird von seinem Meister ein paar Tage alleine gelassen, da er verreisen musste. Doch er brachte ihm neue Bücher mit, welche über Katzen im alten Ägypten erzählten. Als Murr alleine war, las er diese. Eines Tages kam sein vorübergehender Pfleger in die Stube und behandelte ihn sehr schlecht. So führte Kater Murr einen Monolog, wie es den Katzen früher ging. Sie wurden in Ägypten verehrt und es gab sogar eine Katzengöttin, doch heute zählt dies nicht mehr. Auch die Fabel von Kafka besagt, dass jedes Tier seinen Freiraum braucht.

Als Pfleger Konstantin einen Anruf bekommt, der nicht gerade positiv erscheint, ist Kater Murr für ihn da, obwohl er keine Wertschätzung von ihm bekommen hatte. So erkennt Konstantin, dass Katzen Gefühle haben und jedes Wesen ein Geschöpf Gottes ist.


Vanessa Hohmann und Janina Heumüller

 

Blog-Lehrstück: Kater Murr und der Schlachthof

 

Das Lehrstück „Kater Murr und der Schlachthof" basiert, wie der Titel schon aussagt, auf dem Roman „Die Lebensansichten des Katers Murr" von E.T.A Hoffmann. Es ist in die Textstelle, in der Pudel Ponto aufgrund seines guten Benehmens eine Wurst als Belohnung erhält, eingeschrieben. Mit unserem Lehrstück haben wir uns tiefgründig mit der Beziehung zwischen Mensch und Tier auseinandergesetzt. Wir beschäftigen uns mit der Frage, wie der Mensch in das natürliche Leben des Tieres eingreift. Tiere werden in Massenhaltung gezüchtet und daraufhin grausam in der Schlachthalle getötet. Auch wenn es sich bei vielen Tieren um Nutztiere handelt, muss man diesen einen Freiraum gewähren, was auch Michael Hampes Buch „Tunguska oder das Ende der Natur" erläutert. Haben nicht auch Tiere ein Recht auf ein natürliches Leben? Es geht darum, dass der Mensch das Tier in jeglicher Form ausbeutet. Religiöse Hintergründe schränken die Ausbeutung zwar teilweise ein, verhindern diese jedoch nicht. Dabei bemerkt der Mensch nicht, dass er Grenzen überschreitet, die Grenzen, die er sich jedoch selber setzen sollte.

Kater Murr vertritt in unserem Lehrstück die Meinung, dass der Mensch die Tiere ausbeutet, als er das Geschehen am Schlachthof betrachtet. Ponto hingegen hält an den Menschen an und beruft sich auf Stellen in der Bibel, die verdeutlichen, dass der Mensch nur als Hirte dem Tier gegenüber tritt. Als schließlich der gestiefelte Kater hinzukommt, bringt er den Gedanken mit ein, wie die grausame Schlachtung bei den verschiedenen Religionen verläuft und dass der Mensch aufgrund seines Wesens immer versucht über den Tieren zu stehen. Am Ende reflektiert Murr die Gespräche und kommt zu dem Entschluss, dass der Mensch ein egoistisches Verhalten gegenüber seiner Mitmenschen und den Tieren hervorbringt. Er stellt fest, dass der Mensch dadurch tagtäglich Grenzen überschreitet, indem er niedrigeren Geschöpfen Bestrafungen erteilt, um zu verdeutlichen, dass er ihnen überlegen ist, was er aufgrund des Geschehens am Schlachthof erkannt hat.

Das Lehrstück wirft einen allumfassenden Blick auf die Beziehung zwischen Mensch und Tier. Dabei fällt auf, dass der Mensch auch Tiere mit Rücksicht behandeln sollte. Egal woher man kommt, welchem Glauben man angehört, möchte man gleich behandelt werden? Warum sollte man dann auch nicht gegenüber Tieren ein gleiches Verhalten aufweisen? Mit unserem Lehrstück wollen wir das Bewusstsein des Menschen anregen, denn die Tiere schenken uns das Vertrauen, welches wir im Gegenzug missbrauchen. Um dieses zu vermitteln haben wir mit verschiedenen Teams der Kursteilnehmer eine Aufnahme mit dem Redakteur unseres Schulradios, Steffen Weber, gestartet.

Anna-Lena Jung, Mirjam Bleuel und Luisa Wiegand