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Eröffnung der Ausstellung „In guter Verfassung“

 am 08. März 2017 Ausstellung gegen Extremismus

Oberstudiendirektorin Claudia Hümmler-Hille, Schulleiterin der Richard-Müller-Schule begrüßte anlässlich der Ausstellungseröffnung von „In guter Verfassung“ zahlreiche Schüler/Innen, Gäste und Ehrengäste zu einer besonderen Politikstunde.

Das Jugendbildungswerk der Stadt Fulda der Stadt Fulda unter der Leitung von Uli Greb präsentiert in Kooperation mit der Richard-Müller-Schule eine Ausstellung über die Prinzipien der freiheitlich demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland und deren mögliche Gefährdungen durch politischen Extremismus sowie den Islamismus. Das vom Landesamt für Verfassungsschutz Sachsen geschaffene  und zur Verfügung gestellte „Band der Demokratie“ macht alle Elemente unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung sichtbar und verbindet diese miteinander.

Wie enorm wichtig die Besinnung auf die Unantastbarkeit der verfassungsmäßig garantierten Menschenwürde und die Verteidigung der Spielregeln unserer Demokratie sind, offenbart sich gerade in den derzeitigen Angriffen, die mit Begriffen wie „Lügenpresse“ und „alternativen Fakten“ bis hin zu Gewaltakten operieren. Sicher geglaubte Freiheit in Bezug auf Rede, Presse, Mobilität ist nicht mehr selbstverständlich, sondern dafür muss wieder als unveräußerliches Gut gekämpft werden.  „Kennen die Menschen und vor allen Dingen Sie, liebe Schülerinnen und Schüler überhaupt die Verfassung und wissen, was Sie verlieren können?“, so die Schulleiterin. Im Bundesland Sachsen habe man die Notwendigkeit erkannt, hier eine Bildungslücke zu schließen und sich auch dadurch weniger anfällig zu machen, denn Teilhabe sei der beste Schutz gegen die tumbe Propaganda der Extremisten von allen Seiten. Sie appellierte an die Zuhörerschaft, für unsere Verfassung, die „zu den besten der Welt gehört“ einzustehen.

Hümmler-Hille dankte den Verantwortlichen, die „In guter Verfassung“  nach Fulda geholt und unterstützt haben: Bürgermeister Dag Wehner, Uli Greb vom Jugendbildungswerk, dem Pressesprecher des Landesamtes für Verfassungsschutz  Sachsen Martin Döring und dem Kollegen Matthias Diegelmann, der – nicht zuletzt in seiner Eigenschaft als städtischer Vertrauenslehrer – die Ausstellung an die Richard-Müller-Schule gebracht hat. Als Gastgeberin freute sich die Schulleiterin, dass so viele Vertreter der Polizei, von verschiedenen karitativen und integrativen Einrichtungen, Vertreter von kirchlichen Gemeinden – auch der jüdischen – und Stadtverordnete mit der Vorsitzenden des kulturpolitisches Ausschusses, Pia Maria Schindler, der Einladung zur Ausstellungseröffnung gefolgt seien. 

Bürgermeister Dag Wehner wies in seinen Ausführungen auf die Gefährdung der Grundrechte, die von extremen Gruppen – seien es „Rechts- und Linksradikale, Reichsbürger, Salafisten und Islamisten“ – ausgingen, hin. Alle - Menschen, die hier lebten, und Menschen, die hier Asyl suchten, müssten unsere Werte und unsere demokratischen Spielregeln achten und respektieren. Dass dies keine Selbstverständlichkeit sei und aktiv daran gearbeitet werden müsse, zeige sich immer wieder. So forderte auch Dag Wehner das Engagement der Bürger – nicht nur passiv sondern auch aktiv an der Demokratie teilzunehmen und ein aktives Einstehen für unsere Grundwerte.  

Pressesprecher Martin Döring erläuterte die Intention der Ausstellung: Das sprichwörtliche „Band der Demokratie“, hier ganz gegenständlich umgesetzt, dürfe nicht von extremistischen Positionen geschwächt oder gar zerstört werden. So freue er sich, die Ausstellung in Fulda, dem ersten Ort außerhalb Sachsens, präsentieren zu können. Besonders freue er sich über die zahlreichen teilnehmenden Schüler, darunter viele aus den an der Richard-Müller-Schule verorteten Intensivklassen Deutsch. „Niemand wird als Extremist geboren“, sagte Martin Döring. Menschen aber, die, aus welchen Gründen auch immer, entwurzelt würden, sich nirgends mehr zugehörig fühlten, seien umso anfälliger für Extremismus.

Musikalisch eingebettet wurde die Ausstellungseröffnung von der Lehrerband der Richard-Müller-Schule „The Richies“, die mit ihrer Liedauswahl den Charakter der Veranstaltung unterstrichen.

Die Ausstellung verbleibt bis zum 22. März 2017 in der Richard-Müller-Schule und kann über eine Anmeldung bei Uli Greb (Tel.: 0661 102 1990) von Schulklassen und Jugendgruppen kostenlos besucht werden. In einem Zeitraum von 90 Minuten führen speziell geschulte jugendliche Ausstellungs-Scouts die Gruppen.

Bericht der move36 : GEFAHR VON ALLEN SEITEN: AUSSTELLUNG AN DER RICHARD-MÜLLER-SCHULE BEFASST SICH MIT DEMOKRATIE Das Landesamt für Verfassungsschutz Sachsen konzipierte die Schau "In guter Verfassung!" speziell für junge MenschenVon Daniel Beise - 10. März 2017  >> move36

Bericht in der Fuldaer Zeitung: 13. März 2017, Seite 11